Melanom-Metastase im Magen
Bei einer 72-jährigen Patientin wurde eine Gastroskopie wegen dyspeptischer Beschwerden in meiner Ordination durchgeführt.
Im Rahmen des vor der Untersuchung durchgeführten Aufklärungsgespräches wurde von der Patientin unter Vorerkrankungen lediglich eine arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) und ein nicht-insulinpflichtiger Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) angegeben.
Im Zuge der Magenspiegelung fand sich eine ca. linsengroße polypoide Läsion an der Magenvorderwand im sog. Corpus ventriculi, es wurden Zangen-Biopsien (Gewebsproben) aus der Veränderung zur histologischen Aufarbeitung entnommen - die Histologie ergab vollkommen überraschend eine Melanom-Metastase der Magenschleimhaut.
Bei nochmaliger gezielter Anamnese erzählte die Patientin, dass ihr im Jahr 2018 in der Halsregion ein Melanom entfernt worden war....
Nun ist eine rasche Durchuntersuchung zur Identifikation etwaiger weiterer Melanom-Absiedelungen einzuleiten, das weitere Onkologische Management wird über das Tumorboard festgelegt werden.
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Gallenblasenstein-Transmigration in den Dickdarm Teil 2
Bei einer 75-jährigen Patientin war wegen einer Subileus-Symptomatik (drohender Darmverschluss) eine Coloskopie (Dickdarmspiegelung) durchgeführt worden und ein riesiger, das Darmlumen okkludierender Gallenstein gefunden und mit einer Netzschlinge transanal geborgen worden.
Unklar war zunächst, wie der Gallenstein aus der Gallenblase in den Dickdarm gelangt war. Ein spontaner Steinabgang durch den Ductus hepatocholedochus war aufgrund der Dimension des Gallensteines mit einer Größe von ca. 4cm kaum vorstellbar!
Im Zuge der weiteren Untersuchung wurde die auf dem obigen Bild dargestellte Läsion entdeckt - eine Perforation (Loch in der Darmwand) im Bereich der Flexura hepatica (rechte Dickdarmkurve mit anatomischem Nahbezug zur Leber). Offensichtlich war der Gallenstein spontan durch die Gallenblasen- und die Dickdarmwand transmigriert.
Normalerweise führt die Perforation eines abdominellen Hohlorgans wie Gallenblase oder insbesondere Dickdarm zu einem akuten Abdomen und zu einer in so einem Fall stets erforderlichen chirurgischen Versorgung durch eine Bauchoperation. Bei dieser Patientin war offenbar die Gallenblase im Rahmen einer stattgehabten steinbedingten akuten Cholecystitis (Gallenblasenentzündung) so mit der Dickdarmwand verbacken, dass der Stein spontan durch die Gallenblase in das Colon transmigrieren konnte, ohne dass Gallenflüssigkeit oder Darminhalt in die freie Bauchhöhle austrat.
Einer der vielen sehr interessanten und sehr seltenen Fälle meiner Laufbahn als Endoskopiker.
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Gallenblasenstein-Transmigration in den Dickdarm Teil 1
Bei einer 75-jährigen Patientin wurde wegen einer Subileus-Symptomatik (drohender Darmverschluss) eine Coloskopie (Dickdarmspiegelung) durchgeführt. Hier zeigte sich ein riesiger Gallenstein, der das Lumen (den Innenraum) des Dickdarmes nahezu vollständig okkludierte. Der riesige Stein konnte mit einer Netzschlinge eingefangen und schließlich transanal geborgen werden.
Zunächst war unklar, wie der riesige aus der Gallenblase in den Dickarm gelangt sein konnte - ein spontaner Abgang über den Ductus hepatocholedochus (abführender Gallengang) war aufgrund der Dimension des Steines mit einer Größe von ca. 4cm kaum vorstellbar...
Fortsetzung im 2. Teil dieses Blogs.
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Hyperplastischer Magenpolyp Teil 2
Auf diesem Bild ist das gute endoskopische Ergebnis nach diathermischer Totalabtragung des hyperplastischen Magenschleimhautpolypen zu sehen. Die Abtragungsstelle zeigte minimale Blutungsstigmata, sie wurde daher prophylaktisch mit einem Clip versorgt. Postinterventionell ging es der Patientin ausgezeichnet. Nach der Polypabtragung war innerhalb weniger Wochen eine Normalisierung des roten Blutbildes zu beobachten, sodass der hyperplastische Magenpolyp offensichtlich als Ursache für die chronische Blutungsanämie zu betrachten war.
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Hyperplatischer Magenpolyp Teil 1
Bei einer 81-jährigen Patientin wurde im Zuge einer Durchuntersuchgung wegen einer chronischen Blutungsanämie u.a. eine Gastroskopie durchhgeführt, wo sich ein großer, suspekt anmutender Polyp im Antrum ventriculi (unterer Magenabschnitt) zeigte.
Der Polyp konnte diathermisch (mit einer Elektroschlinge) in einem Stück total abgetragen werden - der histologische Befund ergab einen inflammatorisch veränderten hyperplastischen Polypen mit fokalen Ulzerationen, von pathologischer Seite wurde die komplette Abtragung des hyperplastischen Polypen im Gesunden bestätigt (Resektion in toto).
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Neuroendokriner Tumor im Magen (Teil 2)
Neuroendokriner Tumor im Magen Teil 2:
Bei der OTSC-Technik wird eine Saugkappe mit einem großen Clip an der Spitze des Endoskopes angebracht. Die abzutragende Veränderung wird zur Gänze in die Saugkappe eingesaugt, dann wird der Clip appliziert und danach die Läsion mit einer Diathermie-Schlinge komplett abgetragen.
Diese Technik konnte hier erfolgreich angewandt werden und der polypoide neuroendokrine Tumor vollständig abgetragen werden.
Auf dem obigen Bild ist die Situation nach diathermischer Resektion des Tumors dargestellt, der applizierte OTS-Clip ist gut zu sehen.
Die Histologie ergab einen neuroendokrinen Tumor Typ 1, G1, mit Infiltration bis in die Submucosa (Infiltrationstiefe 4mm) - erfreulicherweise wurde die Resektion in toto (komplette Abtragung des Tumors im Gesunden) histologisch bestätigt - UICC-Klassifiikation: G1, T1, NX, L0, V0, Pn0, R0.
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Neuroendokriner Tumor im Magen (Teil 1)
Neuroendokriner Tumor im Magen (Teil 1):
Eine 75-jährige Patientin mit einem NET (neuroendokriner Tumor) wurde von einem niedergelassenen Facharzt zur Evaluierung einer endoskopischen Resektionsmöglichkeit zugewiesen. Ursprünglich war die 1. Gastroskopie im Zuge einer Anämie-Abklärung durchgeführt worden, im Zuge derer ein ca. kirschgroßer polypoider Tumor im Magen gefunden wurde, die entnommen Gewebsproben hatten Karzinoid bzw. einen neuroendokrinen Tumor ergeben.
Eine herkömmliche endoskopische Abtragung mittels Diathermie-Schlinge war bei fehlendem lifting technisch nicht möglich, sodass wir uns zu einer kompletten Abtragung unter Verwendung eines OTSC (over the scope clip) entschlossen, die komplikationslos durchgeführt werden konnte.
Fortsetzung im 2. Teil dieses Blog-Eintrages....
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Cholangiozelluläres Karzinom (Gallengangskarzinom)
Ein 46-jähriger Mann bemerkte vor ca. 3 Wochen eine Gelbfärbung der Haut und der Augen.
Im Labor fand sich eine deutliche Cholestase ("Gallenstau").
In der Computertomographie und in der Endosonographie (endoskopischer Ultraschall) wurde ein Tumor im Bereich der Leberpforte scheinbar ausgehend vom Gallengangssystem beschrieben.
Bei dem Patienten wurde daher eine ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopancreaticographie) durchgeführt, im Zuge derer auch eine Spyglass-Cholangioskopie (endoskopische Untersuchung des Gallengangssystems mit einem Mini-Endoskop) durchgeführt wurde.
Bei der Cholangioskopie zeigt sich Tumorgewebe im Ductus hepaticus communis (oberster Absschnitt des abführenden Hauptgallenganges) wie auf dem obigen Foto zu sehen. Besonders auffallend sind zahlreiche Angiektasien (erweiterte und geschlängelte Blutgefäße) - typische Tumorgefäße.
Es wurden endoskopisch gezielt Mini-Gewebsproben entnommen, die Histologie bestätigte ein wenig differenziertes Adenokarzinom vom Typ des cholangiozellulären Karzinoms G3 (Gallengangskarzinom).
Das weitere Onkologische Management wird nun im Tumorboard festgelegt.
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Juveniler Polyp bei 6-jährigem Mädchen
Ein 6-jähriges Mädchen wurde durch den Pädiatrischen Facharzt vorgestellt wegen eines rezidivierend transanal prolabierenden "Gebildes" mit teilweise spontaner Reposition aber manchmal auch manueller Reposition durch das Mädchen.
Es wurde daher eine Coloskopie durchgeführt, wo sich im aboralen Rectum (unterster Abschnitt des Mastdarmes) der auf dem obigen Bild gezeigte Polyp fand. Der Polyp konnte problemlos mit einer Elektroschlinge abgetragen werden - die Histologie ergab einen juvenilen hamartomatösen bzw. inflammatory-type Polypen.
Solche Polypen können sporadisch aber auch im Rahmen von verschiedenen Syndromen wie Peutz-Jeghers-Syndrom auftreten, daher muss in diesem Fall noch eine weiterführende Dünndarm-Diagnostik mit einer Videokapsel-Endoskopie eingeleitet werden.
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Gallengangspolyp
Bei diesem 71-jährigen Patienten wurde eine ERC (endoskopische retrograde Cholangiographie) wegen des Verdachtes einer Choledocholithiasis (Stein im Gallenhauptgang) durchgeführt.
Die ERC ist sozusagen eine endoskopisch-radiologische Hybrid-Untersuchung. Sie wird mit einem Endoskop durchgeführt, wobei mit einem Kontrastmittel das Gallengangssystem in einer Röntgendurchleuchtungsanlage sichtbar gemacht wird.
Bei der ERC fand sich eine wandständige in Größe und Position konstante Kontrastmittelaussparung im mittleren Abschnitt des Ductus hepatocholedochus (Hauptgallengang).
In weiterer Folge wurde eine Spyglass-Cholangioskopie (endoskopische Untersuchung des Gallengangssysstems) mit einem Mini-Endoskopo durchgeführt, hier wurde der in dem obigen Bild dokumentierte Gallengangspolyp entdeckt. Es wurden Gewebsproben entnommen - die Histologie ergab ein tubuläres Adenom mit schweren Epitheldysplasien und Übergang in ein hochdifferenziertes Adenokarzinom (primär gutartige Neubildung der Gallengangsschleimhaut mit schweren Krebsvorstufen und bereits Übergang in ein Gallengangskarzinom).
Der Pat. wurde inzwischen operiert und ist durch den Chirurgischen Eingriff geheilt.
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