Adenom im Ductus hepatocholedochus
Ein 71-jähriger Pat. wurde zu einer ERCP (endoskopische retrograde CholangioPancreaticographie - endoskopisch-radiologische Untersuchung des Gallengangsystems) zugewiesen wegen eines in einer an einem externen Zentrum durchgeführten Vor-ERCP nachgewiesenen Kalibersprunges im Ductus hepatocholedochus (Gallengang).
Im Zuge der ERCP wurde eine Spyglass-Cholangioskopie (endoskopische Untersuchung des Gallenganges mit einem Mini-Endoskop) durchgeführt. Hier zeigte sich eine polypoide gutartig imponierende Läsion etwas unterhalb der Hepaticusgabel (Aufzweigung des Gallenganges im Bereich der Leberpforte). Es wurden Spyglass-gezielt Zangen-Biopsien (Gewebsproben) entnommen. Die Histologie ergab ein tubuläres Adenom - also eine primär gutartige Schleimhautneubildung mit gewisser Entartungspotenz).
Das weitere therapeutische Vorgehen wird nun in Absprache mit der Chirurgie festgelegt.
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Die Vorsorge-Coloskopie rettet Leben.... (Part 8)
Ein 17-jähriger Patient kam zur präventiven Coloskopie wegen bekannter familiärer adenomatöser Polypose (FAP) des Vaters - beim Vater war die Diagnose mit 35 Jahren gestellt worden.
Die FAP ist eine klassische relativ seltene Erbkrankheit, die autosomal-dominant vererbt wird. Typisch ist das Auftreten von unzähligen Polypen (Adenomen) im Dickdarm, wobei das Entartungsrisiko im Laufe des Lebens praktisch bei 100% liegt - das bedeutet, dass de facto jeder FAP-Pat. im Laufe seines Lebens ein Dickdarmkarzinom entwickelt. Die einzige wirksame Möglichkeit, das Dickdarmkarzinom bei FAP-Patienten zu vermeiden, ist die Colektomie (komplette chirurgische Dickdarm-Entfernung).
Bei diesem Pat. wurde bei der ersten Coloskopie im Alter von 17 Jahren ein Dickdarmkarzinom entdeckt!
Glücklicherweise konnte der Pat. durch die rechtzeitige Diagnose und die Colektomie geheilt werden.
Auf dem obigen Bild sind unzählbare kleine Polypen im Rectum (Mastdarm) zu sehen.
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Ulcus duodeni - riesiges Zwölffingerdarmgeschwür
Ein 68-jähriger Pat. wurde zur Abklärung einer deutlichen Eisenmangelanämie zu einer Gastroskopie (Magenspiegelung) zugewiesen.
In der Gastroskopie war der Magen voll mit frischen Koageln (geronnenes Blut) als eindeutiger Hinweis auf eine aktive bzw. unmittelbar stattgehabte Blutung.
Bei Intubation des Zwölffingerdarms konnte ein riesiges und sehr tiefes Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür) mit einem großen das gesamte Ulcus austamponierenden Koagel (Blutgerinnsel) entdeckt werden. Nach Entfernung des Koagels zeigte sich eine aktive Sickerblutung, die endoskopisch durch Injektionstherapie und Hemospray erfolgreich gestillt werden konnte.
Der Pat. wurde zur weiteren Obervans ins Landesklinikum Wiener Neustadt überstellt.
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